ROBBIE
Hallo liebes Ehepaar Koopmann,
nun außer Telefonaten endlich ein Brief mit den angekündigten Bildern. Vielen, vielen Dank für den wunderbaren, lieben Robbie. Er ist ein liebenswerter, kleiner, ehrlicher Kobold, immer für Unsinn zu haben und ganz und gar nicht hinterhältig. Er liebt Kinder, Katzen und Kleintiere. Mit unseren beiden anderen Hunden hat es von der ersten Sekunde an geklappt. Dies kann auch Herr Otto und Frau Hentschel bestätigen. Mir persönlich hat er auf den ersten Blick nicht gefallen, aber darauf kam es ja nicht an. In erster Linie müssen die Hunde sich mögen. Tiere sind eben klüger, sie merken sofort, ob die Chemie stimmt, Menschen lassen sich eben von Äußerlichkeiten täuschen. Aber auch ich habe schon vor vielen Jahren gemerkt, dass die Tiere nach einer Eingewöhnungszeit im neuen Heim einen ganz anderen „Gesichtsausdruck“ bekommen und von „innen strahlen“. Deshalb war mir der erste Eindruck auch nicht wichtig, aber eine Schönheit war er nicht !
Noch am gleichen Abend haben wir den armen Robbie frisiert und gebadet. Das war für uns alle anstrengend. Es hat bis 2.00 Uhr gedauert. Aber es hat sich gelohnt. Robbie hat alles willig  über sich ergehen lassen, das war schon toll, denn er hatte ja einen anstrengenden Tag mit langer Reise hinter sich, und wir sowie die neue Umgebung waren ihm ja fremd. So wusste ich gleich am ersten Abend, dass dieser Hund einen wunderbaren Charakter hat. Er hat sich frisch gebadet so sehr gefreut und sich auf dem Badetuch gedreht, es war eine Freude ihm zuzusehen. Heute sieht er noch viel besser aus. Flotter Kurzhaarschnitt für den Sommer. Ein bildschöner kleiner Kerl.
Beim Spaziergang werden wir sehr oft auf diesen „schönen Hund“ angesprochen. Die Leute wollen wissen was es für eine Rasse ist. Darauf antworte ich, eine Kreuzung von Rauhaardackel und Yorkshire-Terrier. Mit kurzem Haar finde ich, der Dackel schlägt durch, aber das Wesen, das Innere, der Charakter ist ein 100-prozentiger Terrier, und glauben Sie, da versteh ich was von, früher hatte ich 2 Airedale-Terrier. Ein Terrier, ob groß oder klein, ist immer kernig, äußerst lebhaft, willensstark, ausdauernd und selbstbewusst. Ein Terrier ist ein „Hund“ kein „Schoßhund“. An Temperament kann er es jederzeit mit unseren beiden größeren Hündinnen aufnehmen, ja er mischt sie gut auf. Laila ist eine beige-falb-farbene Jagdhund/ Windhund - Mischlingshündin aus Griechenland von der Insel Kreta. Sie ist jetzt 8 Monate alt und schon über 60 cm groß. Sie ist Robbies beste Freundin, sie sehen sich nur an und die Post geht ab.
Auch drinnen wird getobt. So ist das eben mit 3 Hunden. Abends, recht spät, wenn alle müde sind, auch Herrchen und Frauchen, dann liegt Robbie im Körbchen, spielt oder schläft.
Drinnen geht es auch schon mal rund. Dort wird gealbert und geherzt. Die 3 verstehen sich gut, wie man sieht.
Gerne liegt er auch beim Fernsehen auf meinem Schoß, oder bei meinem Mann auf der Couch. Nachts geht es dann ins Bett. Robbie auf die Bettdecke, Laila und Peggy vor die Betten. So schlafen wir zu fünft. Wir leben eben im Rudel. Peggy ist eine 2,5 jährige Schäferhund-Collie-Mischlingshündin aus Spanien. Auf den ersten Blick ein kleiner Schäferhund, aber mit dem Herzen und Charakter eines Collies. Immer ruhig, überlegen, stolz und erhaben. Kein unnützer Beller, nein manchmal bemerkt man sie kaum. Zu dritt wird täglich auf der Wiese gespielt und ordentlich aufgemischt. Bei Spaziergängen führt mein Mann Peggy und Robbie, die Laila geht mit mir, sie ist noch nicht so gut leinenführig, eben ein junger Jagdhund, aber das wusste ich vorher, ich hatte  auch einmal einen Windhund. Man muss halt daran arbeiten, Susanne Hentschel gibt Hilfestellung, wo unser Wissen zu Ende ist. So lernen wir alle dazu und haben Spaß.
Ja, so haben sie nun einen kleinen Eindruck, wo der Robbie heute wohnt und lebt und wirkt. Wir sind sehr dankbar und glücklich, dass alles so gut klappt. Wir hoffen, dass wir alle recht lange gesund bleiben und viel Spaß haben.
Für Sie wünschen wir ebenso alles Gute und viel Kraft für die Arbeit mit den Hunden. Wir hoffen, dass recht viele Heimatlose ein gutes Zuhause und gute Herrchen und Frauchen bekommen. Wenn wir noch mal einen Hund suchen, wenden wir uns sicher an Sie. Vielleicht noch mal einen kleinen, ruhigen Schoßhund, mal sehen? ...! Ein Kleeblatt kann auch vier Blätter haben.
P.S, Wir sind nicht verrückt, nur anders als viele. Wir haben ein großes Haus mit Garten und Stall  und teilen es außer den Hunden noch mit 2 Pferden, 4 alten Schafen, 13 alten, kranken Katzen, 5 Kaninchen, 4 Meerschweinchen, 2 Gänsen, 5 Enten, Hühnern, Tauben und Stubenvögeln, deshalb habe ich wenig Zeit zum Schreiben, alle wollen versorgt, geliebt, gefüttert und ausgemistet werden. Zweimal in der Woche gehe ich dann noch 3,5 Stunden die Buchhaltung in einer Anwaltskanzlei regeln. Das Futtergeld muss ja auch herbei, aber ich habe einen guten Chef, der Verständnis für meine Tierliebe hat und so kann ich die Arbeitszeit einteilen, falls mal einer krank ist und zum Tierarzt muss. So haben wir auch keine Zeit für einen Computer mit Internet-Anschluss. Die letzte Hunde-Runde geht um 23.30 Uhr, der Wecker klingelt um 4.40 Uhr.
Aber glauben Sie mir, selten hat Ihnen ein glücklicherer und zufriedenerer Mensch geschrieben.
Mein Mann und ich kennen keinen Urlaub und sind auch sonst recht bescheiden. Aber wir sind reicher als die meisten unter uns. Und dazu tragen die Tiere den größten Anteil.
Herzliche Grüße, Heike Sch. und Carsten S.